Grüne fordern den Bürgermeister auf seine Initiative zu Ende zu denken.
Vor kurzem erst hat der Rat der Gemeinde Stelle den Bau des Aldi Zentrallagers gebilligt, als kurz danach ein Brief des Bürgermeisters im Postkasten landete. Der Inhalt: „Schafft insektenfreundliche Gärten!“
Für einige in der Gemeinde klingt das wie ein Farce, so wurde doch gerade erst eine großflächige Versiegelung beschlossen. Und die Bürger:innen sollen das jetzt ausbaden?
Deswegen hat die Fraktion der Grünen jetzt einen Antrag eingebracht, der den Bürgermeister und den Rat dazu auffordert, ihr gut gemeintes Anliegen zu Ende zu denken. Die Steller:innen dabei nicht nur zu unterstützen, sondern auch Vorbild zu sein, sollte Gemeindepolitik auszeichnen.
Seinen Garten insektenfreundlich zu gestalten ist das eine, möglich wären aber auch Dachbegrünungen oder verschiedenste offene Beläge für Einfahrten oder Parkplätze. Die Vorteile sind verschiedenst und wesentlich zielführender als großflächig zu versiegeln und kleinflächig zu pflanzen. Zum einen können wieder mehr Insekten in unseren Gärten oder auf unseren Carportdächern leben, zum anderen können Niederschläge schneller und direkt vor Ort versickern. So verhindern sie das Volllaufen von Kellern und können dazu beitragen, das Grundwasserspiegel anzuheben. Außerdem können mehr Grünflächen, vor allem in den immer heißer werdenden Sommern, zur Abkühlung beitragen. Weiterhin sollte die Gemeinde auch Fördermöglichkeiten zur Verfügung stellen, um bereits versiegelte Flächen umzugestalten, bzw. Anreize schaffen, neu Entstehendes gleich klimafreundlich umzusetzen. Dazu gehört auch eine wirkungsvolle Kampagne, um alle Bürger:innen darüber zu informieren und diese Maßnahmen so besser einbringen zu können. Eine Förderung ist ein Signal an die Bürger:innen, dass wir die Verantwortung für unsere Umwelt gemeinsam tragen.
Was kann aber die Gemeinde tun? Um als gutes Beispiel voran zu gehen, sollten Flächen, die neu bebaut werden, mit offenen (also regendurchlässigen) Bodenbelägen gepflastert werden, dazu zählen auch Rasensteine oder Schotterrasen. Auch könnten bereits versiegelte Flächen neu betrachtet werden. Beispielsweise wäre eine Begrünung der Freifläche neben der Oberschule erstrebenswert. Zusammengefasst sind wir folglich für eine Prüfung jeder geplanten Neuversiegelung und dafür, wenn immer möglich, bereits versiegelte Flächen umzugestalten.
Zu prüfen wäre auch, ob die Gemeinde auf Fördermöglichkeiten seitens der EU, Bund oder Land zurückgreifen kann.
Ein neues Bauprojekt ist die neu geplante Kita am Ehlersweg. Rasengittersteine für den Parkplatz und ein begrüntes Dach sind vorstellbar und umsetzbar. Hier kann die Gemeinde als gutes Beispiel voran gehen und zeigen, wie Flächen zwar bebaut, aber nicht unnötig versiegelt werden. Das gesamte Außenkonzept kann als Ort des Naturerlebens für unsere Kinder gestaltet werden. Denn schließlich sind sie es, die in der Zukunft über unsere Umwelt entscheiden werden. (dr)