Hochregallager mögen eine feine Sache sein – in Großstädten, um Industrie- und Gewerbefläche zu sparen. In einer dörflichen Umgebung haben sie nichts zu suchen. So jedenfalls die Steller Grünen, die sich im Gemeinderat gegen den geplanten Neubau der Firma REWE positionieren. Helga Schenk, Grüne und Neu-Ratsfrau: „Wir müssen an den gesamten Ort denken. Was kommt als nächstes? Wie verhält sich der Rat, wenn Firmen wie die geplante Aldi-Ansiedlung auf Gleichbehandlung klagen und ebenfalls verlangen, einen Turm auf die grüne Wiese bauen zu dürfen?“ Die Verantwortung für die Ortsgestaltung liegt nach Ansicht der Grünen beim Rat, und in ein Dorf passe nun mal keine Industrielandschaft. Nicht umsonst sieht der Abstandserlass von NRW einen Abstand von 300 Metern zwischen Logistikunternehmen und Anwohnern vor. Ein gewerblicher Neubau sollte die Anwohner nicht mehr stören als ein Kuhstall, findet Frau Schenk.
Besonders inakzeptabel ist für die Grünen, dass das Hochregallager ausgerechnet für die nördliche, bislang unbebaute Ecke des REWE-Geländes vorgesehen ist. Jeder andere Standort würde die Anwohner weniger mit Lärm und Schattenwurf beeinträchtigen. Nicht zu vergessen: Diese nördliche Ecke wurde 1983, als der Bebauungsplan aufgestellt wurde, extra aus Rücksicht auf die Anwohner von Bebauung freigehalten.
Gewerbesteuern locken – aber darf sich der Rat dadurch erpressen lassen?