Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes Lebensmitteleinzelhandel Büllhorner Weg in Ashausen sollte auch ein größtmöglicher Baumerhalt im Plangebiet erreicht werden. So steht es jedenfalls in der Begründung zum B-Plan, den der Rat der Gemeinde Stelle 2020 als Satzung beschlossen hatte. Demnach war beabsichtigt, den neuen Supermarkt durch den Erhalt des wertvollen Baumbestandes visuell in die bestehende Landschaft einzubetten. Die Grünen hatten bereits während der Auslegung auf widersprüchliche Angaben bezüglich der zu erhaltenden Waldfläche hingewiesen. Der Investor, Jörg Ruschmeyer, hatte diese Bedenken als „starken Tobak“ zurückgewiesen (Winsener Anzeiger vom 23.09.2020). „Wir schaffen mehr Wald“, so Ruschmeyer, und hatte versichert: „Entlang des Teiches werden auf einer großen Breite alle Gehölze erhalten. Von den 33 großen Bäumen im Waldbereich werden 20 erhalten“. Die Realität sieht leider anders aus. Mehrere Bäume, die durch ein Erhaltungsgebot im Bebauungsplan ausdrücklich geschützt waren, wurden dennoch gefällt. Darunter auch solche, die eigentlich die „grüne Pufferzone zum Mühlenbach“ bilden sollten, und drei große Bäume am Westrand des Gebietes. „Der alte Baumbestand, der hier der unrechtmäßigen Rodung zum Opfer gefallen ist, war ökologisch wertvoll. Außerdem haben die Bäume einen wichtigen Beitrag zum Ortsbild geleistet“, sagt Kathleen Schwerdtner Máñez vom Ortsvorstand der Steller Grünen. „Noch schlimmer finden wir allerdings, wie hier mit dem Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger umgegangen wurde. Dass man sich an die demokratisch festgelegten Regeln zur Bebauung hält, sollte ja wohl selbstverständlich sein.“ Die Grünen fordern jetzt Konsequenzen. Es muss sofort sichergestellt werden, dass nicht noch weitere Bäume den Bauarbeiten widerrechtlich zum Opfer fallen. Zum Beispiel dadurch, dass die bisher noch erhaltenen Bäume während der Bauarbeiten durch einen Bauzaun in der Größe des Kronenbereiches geschützt werden. Der Bebauungsplan sieht außerdem vor, dass für die widerrechtlich gefällten Bäume Ersatz gepflanzt wird. Schwerdtner Máñez dazu: „Aus unserer Sicht ist das nicht ausreichend. Bis die neu zu pflanzenden Bäume gleichwertig sind, vergehen Jahrzehnte. Insofern ist der entstandene Schaden nicht absehbar wieder gut zu machen. Wir erwarten, dass die Gemeinde erklärt, wie es zur Rodung kam und wie solche schwerwiegenden Fehler in Zukunft vermieden werden können.“ (ls, cg, ksm)